Ist ein hochwertiger Schuh einmal beschädigt oder sieht durch lange Tragezeiten ein wenig mitgenommen aus, lohnt sich ein Gang zum Schuster. Dieser kann wahre Wunder bewirken und durch eine Reparatur spart sich der Besitzer einen teuren Neukauf.
Schuhreparatur verhindert teure Neuanschaffung
Selbst der beste Schuh kommt irgendwann an seine Grenzen, unterliegt er doch dem natürlichen Verschleiß des Alltags. Ist der Absatz und die Laufsohle dann nach langjährigem Einsatz abgelaufen oder die Schuhspitze beschädigt, ist ein hochwertiger Schuh jedoch noch lange kein Fall für die Tonne. Sofern nicht die Hinterkappe eingeknickt ist und die Nähte, als auch das Leder nicht geplatzt sind, bewirkt ein Besuch beim Schuhmacher wahre Wunder. Darüber hinaus schont er den Geldbeutel, da auf eine deutlich teurere Neunschaffung verzichtet werden kann.
Nicht alle Schuhmacher sind für nötige Reparaturarbeiten geeignet
Doch nicht jeder Schuhreparaturservice an der nächsten Ecke ist einen Besuch wert. Meist sind diese Betriebe auf billig geklebte Massenware spezialisiert und kennen sich nicht mit den Reparaturanforderungen eines rahmengenähten Herrenschuhes aus. Es lohnt, Anbieter zu vergleichen und sich im Internet umzuschauen. Selbst ein anfänglich weit erscheinender Weg kann sich lohnen, da die Arbeit von Profis deutlich beständiger und besser in der Qualität ist.
Wer seine Schuhe regelmäßig und gründlich pflegt, kann nötige Reparaturarbeiten deutlich hinauszögern. Und noch einen Vorteil hat die intensive Schuhpflege: Anzeichen, die auf eine Ausbesserung hindeuten, werden früher erkannt und sparen dementsprechend bares Geld.
Nötige Reparaturarbeiten erkennen
Entdeckt man aufgegangene Steppnähte am Schaft, so sollte diese sehr bald nachgenäht werden, bevor hier ein größerer Schaden entsteht. Bei vorstehenden Fadenenden kann der Besitzer jedoch selbst tätigt werden und diese mittels einer Flamme einfach abbrennen.
Deutlicher hingegen fallen durchgewetzte und eingerissene Fersenfutterleder auf. Dies, als auch eine beschädigte Brandsohle, führt zu einer unbequemen Geherfahrung und sollte dementsprechend ausgebessert werden.
Bei der Sohlenspitze ist eine Reparatur unumgänglich, wenn diese zu zwei Dritteln abgelaufen ist. Das Gleiche gilt für die fünf bis sechs Millimeter dicke Laufsohle.
Besitzer von Schuhen mit einer Gummisohle sollten darauf achten, dass keine Spalte zwischen Gummi- und Zwischensohle entsteht. Ist dies der Fall und wird kein Fachmann zurate gezogen, wird sich die geklebt Sohle rasch weiter lösen.
Was kann getan werden bei…
…einer Schramme im Oberleder?
Selbst tiefe Schrammen im Oberleder bedeuten nicht das Ende der Welt. Eine Ausspachtelung der Kerbe mit Hartwachs und nachfolgender Behandlung mit farblich passender Schuhcreme lässt diese Narben rasch in Vergessenheit geraten.
…drückenden oder zu engen Schuhen?
Trotz einer langen Einlaufphase drückt der neue Schuh immer noch an einer bestimmten Stelle? Kein Problem. Der Schuster kann die Problemzone gezielt weichen und weiten. Ist der Schuh zu schmal, kann er ihn auch innerhalb eines gewissen Toleranzbereichs dehnen. Doch man bedenke: Durch die Wahl einer passenden Weite im Einkauf kann dem leicht vorgebeugt werden.
Der Schuster wird bei diesen Dehnungen chemische Unterstützungen nutzen. So ist ein Einsatz von Alkohol an den zu dehnenden Stellen absolut unbedenklich. Größere Dehnungen werden mit sogenannten Lederdehnern durchgeführt, bei denen die Dehnstellen mit anionischen Emulgatoren und Fetten geweicht werden.
Selbst der Träger kann hier aktiv werden und auf einen alten Trick zurückgreifen: Einfach die Schuhe mit warmem Wasser befüllen, dieses eine Minute einziehen lassen, auskippen und den Schuh dann so lange tragen, bis er wieder weitestgehend trocken ist.
…drückender Vorder- und Hinterkappe?
Eine auf die Zehenrücken drückende Vorderkappe verursacht Schmerzen und kann im aller ungünstigsten Fall auch zu Blutungen führen. Doch auch hier sollte beim Kauf schon sehr gut auf die Passgenauigkeit geachtet werden. Der Schuster kann die Vorderkappe zwar etwas heben, ist in diesem Bereich des Schuhs jedoch etwas hilflos. Lediglich ein Einschicken an den Hersteller, der dann die beschädigte Vorderkappe mithilfe des Originalleistens reparieren kann, ist ein Ausweg.
Bei einer drückenden Hinterkappe hingegen kann der Schuhmacher wahre Wunder bewirken. Mittels einer Walkkur (entweder klopft er die Kappe dabei vorsichtig mit dem Hammer oder walkt sie mit dem Daumen) schafft er das Problem rasch aus der Welt.
…knarrenden oder quietschenden Schuhen?
Kommt es beim Gehen zu Reibungen zwischen zwei Lederflächen, wird sich dies durch ein unüberhörbares Geräusch bemerkbar machen. Ist dies der Fall und will der Schuhträger nicht immer unfreiwillig im Mittelpunkt stehen, wendet er sich an einen kompetenten Schuhmacher.
Meistens liegt dem Problem eine Loslösung des Klebers zwischen Rahmen und Laufsohle zugrunde, in dessen Folge sich die Doppelnaht gelockert hat. Beide Schuhteile sind dementsprechend nicht mehr so fest verbunden wie eigentlich vorgesehen und verursachen durch ihre Kontaktreibung Töne. Ebenso verantwortlich kann eine Lockerung der Ausballmasse sein (bei festen Korkplatten) oder aber eine unzureichend befestigte Gelenkfeder. Der Schuhmacher muss dann die Doppelnaht auftrennen und nach der Fehlerquelle suchen.
...Gehfalten?
Gehfalten sind kaum zu vermeiden, schließlich unterliegt der Schuh beim Gehen und Laufen einer Dynamik. Aber auch hier gibt es ein paar Tricks. Diese finden Sie in unserem Beitrag "Gehfalten entfernen".
Titelbild: shutterstock // Dean Drobot
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