Schuhspanner – Mythen vs. Fakten

Sie machen Gehfalten das Leben schwer. Schuhspanner sind ein wichtiger Bestandteil der Schuhpflege, doch nicht jeder Schuhstrecker ist für Lederschuhe gleichermaßen geeignet. Wir räumen mit weit verbreiteten Mythen auf und zeigen, was einen guten Schuhspanner tatsächlich auszeichnet.

Wie wichtig sind Schuhspanner eigentlich?

Um das Thema »Schuhspanner« ranken sich zahlreiche Mutmaßungen, Fehlannahmen und nicht zuletzt als »Fakten« deklarierte Unwahrheiten. Um nur ein paar zu nennen: Schuhspanner verhindern Schweißfüße, gleichen unterschiedlich große Füße aus oder auch – der Klassiker – zaubern auf wunderbare Weise Gehfalten weg.

Angesichts ihrer mannigfachen Formen, der unterschiedlichen Materialien und nicht zuletzt auch der abweichenden Anschaffungskosten kann man rasch den Überblick verlieren. Wir bringen Licht in das Überangebot der Schuhstrecker und gehen jenen vermeintlichen Fakten auf den Grund.

Welche Schuhe nicht auf Schuhspanner verzichten können

Fakt 1: »Schuhspanner sind für eine richtige Schuhpflege unerlässlich.« Tatsächlich entspricht das nur halb der Wahrheit. Hochwertige Volllederschuhe wie unsere rahmengenähten Schuhträume büßen ohne die praktischen Schuhstrecker über kurz oder lang ihre außergewöhnliche Passform ein, entwickeln stark ausgeprägte Gehfalten und können bei mangelnder Trocknung obendrein ein feuchtwarmes Klima entwickeln.

Handelt es sich bei den betreffenden Schuhen allerdings nicht um Lederschuhe, sondern um preiswert verklebte Exemplare aus Fernost, ist der Einsatz von Schuhspannern vergebene Liebesmüh’. Theoretisch können auch jene Billigimitate mit Schuhspannern bestückt werden. Doch wo selbst über Machart und Materialauswahl Unklarheit herrscht, bleibt auch der Erfolg der Schuhstrecker eine reine Glückssache. Oder anders formuliert: In Anbetracht der überschaubaren Lebensdauer der einfach verklebten Treter steht die Investition in einen hochwertigen Schuhspanner in keinerlei Verhältnis.

Deutlich bessere Dienst – wenn auch mit Abstrichen – erweisen die Schuhstrecker Schuhjägern folgender Art: Wer seinen Schuhbestand jede Saison aufs Neue komplett auswechselt, verhindert mit Schuhspannern zumindest eine unangenehme Geruchsentwicklung und verringert die Trocknungszeit. Für eine starke Gehfaltenbildung befinden sich die Schuhe allerdings nicht lange genug im Besitz jener ruhelosen Schuhkäufer, welche nach wenigen Einsätzen bereits das Interesse an ihren »Altbeständen« verlieren. Für all’ jene Gentlemen, die sich hingegen über Jahre hinweg an dem zeitlosen Erscheinungsbild ihrer edlen Lederschuhe erfreuen wollen, sind Schuhspanner obligatorisch.

Das kleine ABC der Schuhspanner

Schuhspanner – Mythen vs. Fakten

Ist die Entscheidung einmal für den Kauf eines Schuhspanners gefallen, gilt es, das richtige Modell zu identifizieren. Doch woran erkennt man einen guten Schuhspanner? Die schlechte Nachricht vorneweg: Schuhspanner ist nicht gleich Schuhspanner, denn in puncto Form, Material und Preis bestehen gravierende Unterschiede. Doch gibt es im Hinblick auf das derzeitige Überangebot an Schuhpflegeprodukten auch eine gute Nachricht: Einmal das passende Modell ermittelt, verlängert der Schuhstrecker nicht nur das Schuhleben eines einzigen Schuhs. Aus hochwertigen Edelhölzern gefertigt und mit der richtigen Handhabung, erfreuen sich an ihm auch noch die Urenkel.

1. Die Form entscheidet über die Wahl von Schuhspannern

Spätestens beim Kauf eines Schuhspanners wird der Schuhliebhaber mit Fakt 2 der Schuhspanner-Mythen konfrontiert: »Halbschuhspanner sind einem langen Schuhleben abträglich.« Auch hier sollte man nicht pauschalisieren. Bereits der bloße Einsatz eines Schuhspanners ist immer noch besser als sein Fehlen. Als Übergangslösung möglich ist der permanente Druck des Spiralschuhspanners allerdings für das Fersenstück von Oxford und Derby auf Dauer zu hoch und birgt die Gefahr, das Leder und die Nähte zu beschädigen.

Eine bessere Entscheidung sind Schuhspanner mit einem Klappgriff. Im Gegensatz zu der Halbvariante bieten sie den Vorteil, dass sowohl das Schuhvorderteil als auch die Fersenkappe ausgefüllt werden. Bei richtiger Passform und einer mäßigen Spannung sind die Schuhspanner eine gute Wahl – doch erweist sich ihre Handhabung zuweilen als umständlich. Auch ist das Risiko einer Überstreckung der Schuhe keine Seltenheit.

Hochwertige Volllederschuhe sind daher am besten mit einem Vollschuhspanner beraten, dessen bewegliche Vorder- und Hinterpartie in der Regel mit einer Doppelfederung verbunden ist. Auf diese Weise fügt sich das anatomisch gerundete Formstück perfekt in das Schuhinnere und verhindert, dass harte Ecken den Schuh beschädigen. Jene Schuhspanner imitieren nicht nur den Leisten perfekt, welcher bei der Schuhfertigung zum Einsatz kommt, sondern drücken auch die Gehfalten ausreichend weg. Gleichwohl entlasten sie den Schuhboden und verhindern, dass sich die Sohle mit der Zeit nach oben biegt.

Im Übrigen: Der Schuhspanner sollte immer eine Nummer kleiner ausfallen als die eigentliche Schuhgröße. Zu groß gewählt, überdehnen sie den Schuh – zu kleine Exemplare machen ihren Einsatz überflüssig. Darüber hinaus kann bei bereits eingelaufenen Schuhen die Größe variieren.

2. Das Material bestimmt die Schuhspanner-Qualität

Ebenso wichtig wie die Form der Schuhspanner ist das Material, aus dem sie gefertigt werden. An dieser Stelle hört man immer wieder Fakt 3: »Schuhspanner aus Kunststoff sind für den Erhalt der Passform nutzlos.« Ganz so barsch möchten wir es nicht formulieren, denn auch hier gilt – Schuhspanner aus FCKH-freiem Schaumstoff sind besser als nichts. Allerdings kann selbst in den Schuh eingelegtes Zeitungspapier mit den Pflegeeigenschaften jener Kunststoff-Schuhspanner mithalten.

Das große Manko von Schaumstoff-Streckern ist vor allem ihre mangelnde Passform. Wird der Schuh nicht optimal ausgefüllt, zieht sich das Leder beim Trocknen zusammen und schrumpft mitunter beachtlich. Das verringerte Schuhvolumen äußert sich wiederum in einem unbehaglichen Enge-Gefühl und endet nicht selten mit schmerzenden Blasen und Druckstellen. Schuhspanner aus Holz sind ihrem Pendant aus Kunststoff klar überlegen.

Doch Holz-Schuhspanner erhalten nicht nur die Passform der Schuhe. Gleichwohl sorgen sie für ein angenehmes Klima in den Schuhen und entziehen dem Leder die über den Tag abgegebene Feuchtigkeit. Dies beugt Schweißfüßen vor und verhindert eine unangenehme Geruchsentwicklung. Unter den Edelhölzern besitzen Exemplare aus Zedernholz und Buche die größtmögliche Saugfähigkeit, doch auch dort kann die Feuchtigkeit selbstverständlich nicht verbleiben. Daher sollten auch den Schuhspannern gelegentlich eine Tragepause in trockener Umgebung gegönnt werden.

3. Der Preis orientiert sich an den Kosten des Schuhwerks

Im Hinblick auf die Anschaffungskosten gilt grundsätzlich jene Faustregel: Der Preis der Schuhspanner orientiert sich am Preis der Schuhe. Das bedeutet im Umkehrschluss keinesfalls, dass ein Schuhklassiker von rund 200 Euro auch zwangsweise einen Schuhspanner im Bereich von 80 bis 100 Euro erfordert.

Gewiss ist mit solch’ höher preisigen Schuhstreckern ein gewisses Prestige verbunden, doch leisten sie den Schuhen nicht zwangsweise auch einen besseren Dienst. Bereits ein sorgfältig gefertigter Schuhspanner aus aromatischem Zedernholz oder Buche im 30 Euro-Segment verlängert das Schuhleben, nimmt die über den Tag abgegebene Feuchtigkeit auf und wirkt Gehfalten entgegen.

Schuhspanner verbringen keine Wunder, aber sie bereiten sie vor

Im Idealfall kommt auf jeden neuen Schuhkauf auch ein neues Paar Schuhspanner. Während der Tragepausen damit bestückt, erzielen die Schuhspanner ihre maximale Wirkung. Da hochwertige Modelle jedoch auch immer eine Kostenfrage sind, empfehlen sich zumindest zwei Paar, um diese abwechselnd rotieren zu lassen.

Am besten werden die Schuhe außerdem sofort nach dem Ausziehen mit Schuhspannern bestückt. Das Leder ist zu dieser Zeit noch ausreichend warm und biegsam. Die idealen Voraussetzungen, um die Schuhe nach ihrem Einsatz wieder in Form zu bringen. Doch auch Schuhspanner können nur eine begrenzte Menge an Flüssigkeit aufnehmen. Sind die Schuhe einmal stark durchnässt, empfiehlt es sich, diese erst einmal antrocknen zu lassen, bevor man zum Schuhspanner greift.

Summa summarum verhält es sich mit den Schuhspannern so wie mit unserer körperlichen Ertüchtigung. Ohne sie halten wir es eine Weile hervorragend aus, doch fallen wir ohne sie auf Dauer aus der Form.

Bild: Shutterstock // Step Pro

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