Meine ersten rahmengenähten Schuhe

Rahmengenähte Herrenschuhe

Etwas skeptisch stehe ich ihnen gegenüber. Sie schauen mich ungläubig an. Der Kerl will u ns tragen? Ja, will er. So langsam wird er nämlich erwachsen. Ich lasse mein Studentenleben nun endgültig hinter mir, tausche meine Daunenjacke gegen einen Mantel, meine zu großen T-Shirts, auf denen mehr oder weniger Alkohol anpreisende Sprüche stehen gegen passende (Polo-)Hemden und meine ausgelatschten Sneaker gegen rahmengenähte Lederschuhe. Natürlich nicht an jedem Tag, aber da ich bei einem mir bevorstehenden Bewerbungsgespräch einen guten Eindruck machen will, brauche ich vernünftige Schuhe aus hochwertigem Leder an meinen Füßen.

„Zeige mir deine Schuhe und ich sage dir, wer du bist“, habe ich irgendwo aufgeschnappt. Oder war es „Schuhe machen Leute“? Egal, die Botschaft ist klar: Gute Schuhe braucht ein seriöser Mann. Ich entscheide mich für braune Derby-Lederschuhe. Nicht zu klassisch, schließlich will ich ja nicht gleich von Null auf Hundert, also von Student auf Business-Manager, springen.

Rahmengenähte Lederschuhe zeugen von Geschmack und Stil


Zu den Derbys in braun gehört natürlich ein farblich passender Gürtel. Bisher besaß ich verschiedene schwarze Gürtel, die ich mir großenteils auf Basaren im Urlaub zulegte und die auch nur ein Jahr hielten – so wie die meisten meiner Schuhe. Nur meine „guten“ Schuhe besitze ich schon viele Jahre. Diese Anzugsschuhe ziehe ich genauso oft an, wie ich auf Hochzeiten gehe. In der Regel ungefähr einmal im Jahr. Sie bestehen zumindest teilweise aus Leder und sind schwarz. Gegenüber den rahmengenähten Schuhen in den Verkaufsfächern sehen sie allerdings wie ein Ford Ka neben einem Porsche an der Ampel aus. Natürlich komme ich auch mit einem Kleinwagen an mein Ziel, aber wirklich komfortabel, schnell oder stilvoll bewege ich mich in diesem Fall nicht.

Handgefertigte Lederschuhe haben Ausstrahlung. Sie zeigen dem Kenner sofort, dass der Träger Geschmack hat – solange er keine bordeauxfarbenen Schuhe mit einem Jackett in Cognac kombiniert. Diejenigen mit guten Schuhen erkennen sich untereinander. Es ist wie ein Bund, dem ich beitrete, als ich in meine ersten rahmengenähten Lederschuhe steige. Wobei ich zugeben muss, dass diese Erkenntnis erst später eintrat.

Lederschuhe haben Ausstrahlung


Zunächst fühlte ich mich nicht hundertprozentig wohl in meinen neuen Schuhen. Sie sind enger als meine Sneaker, ähnlich wie eine Jeans passgenauer als eine Jogginghose sitzt. Ich laufe mit meinen neuen Schuhen los und der Tragekomfort steigt: Die Innensohle aus Kork – so erklärt mir der Verkäufer – formt sich nach den Bedürfnissen meines Fußes. Bisher zog ich meine „guten“ Schuhe so schnell wie möglich aus, da sie überall drückten, bei meinen wirklich guten Schuhen merke ich nach einigen Stunden kaum noch, dass ich sie an den Füßen trage. Und sie bestechen zudem mit einer stilvollen Optik.

Ich gewöhne mich daran, gut gekleidet durch die Straßen zu flanieren. Meine Schuhe, der dazu passende Gürtel und mein Mantel steigern mein Selbstbewusstsein. Ich gehe aufrechter. Komplimente von Freunden und der Familie bestärken mich in der Meinung, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe, als ich mich für rahmengenähtes Schuhwerk entschied. Die braunen Derbys bleiben nicht meine letzten Lederschuhe. Mittlerweile stehen auch schwarze Oxford-Captoe-Schuhe auf meinem Regal.

Mein Bewerbungsgespräch lief hervorragend und meine Schuhe starren mich mittlerweile nicht mehr an. Sie lächeln. Zumindest habe ich den Eindruck. Meine Derbys, meine Oxfords und ich: Nach nur kurzer Anpassungsphase bilden wir jeweils ein homogenes Duo. Beide Paare kann ich leider nicht gleichzeitig anziehen. Und ich plane Nachwuchs.

Bild: Shutterstock // Johnathan Ball

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