Tierisch gutes Material
Leder ist das Material, aus dem Schuhträume entstehen. Es ist haltbar gemachte Rohhaut von Tieren und besitzt eine Vielzahl von positiven Eigenschaften. Je nach Anforderung können diese durch die Gerbung verändert werden. Je hochwertiger ein Schuh, desto höher sein Lederanteil.
Es hört sich profan an, doch Leder ist im Prinzip nichts anderes als haltbar gemachte Rohhaut von Tieren. Dabei ist Leder der wichtigste Grundbaustein eines jeden Herrenschuhs und seine Herstellung ein Prozess, der meisterliche Hände bedingt. Für alle hochwertigen Herrenschuhe gilt die Faustregel: Je mehr Leder verarbeitet wurde, desto höher ist seine Qualität. Und die hat ihren Preis. Etwa 47 Prozent der Herstellungskosten eines Herrenschuhs entfallen auf den kostbaren Grundstoff.
Leder bietet dem Schuh eine Vielzahl von positiven Eigenschaften
Für den hohen Preis bietet Leder auch einiges. Es ist atmungsaktiv, dehnfähig, reiß- und reibefest, wärmeisolierend und geschmeidig. Es verleiht dem Schuh Schutz durch seine Robustheit, wirkt klimatisierend und gibt ihm ein edles Erscheinungsbild. Um diese positiven Eigenschaften zu erreichen, wird bereits im Vorfeld stark sondiert und nur die besten tierischen Rohhäute werden für die Gerbung vorbereitet. Übrigens: Den typischen Geruch und exquisiten Look erhält das Leder im letzten Arbeitsgang seiner Bearbeitung, der Zurichterei.
Die Tierfelle bestehen aus drei Schichten: äußere Oberhaut (Außenhaut, Epidermis), dem inneren Bindegewebe (Lederhaut, Dermis) und dem Unterhautgewebe (Subcutis). Die wertvollste Schicht ist die Lederhaut.
An jedes Leder werden unterschiedliche Anforderungen gestellt
Doch natürlich ist Leder nicht gleich Leder. Bei Herrenschuhen wird zwischen Ober-, Futter- und Bodenleder unterschieden. An jedes dieser Leder wird dementsprechend eine andere Erwartungshaltung gestellt. Oberleder muss elastisch und zugleich robust sein, während das Leder einer Laufsohle kaum Wasser aufnehmen darf und abriebfest sein sollte. Erreicht wird dies durch die korrekte Auswahl der tierischen Rohhaut und seiner Verarbeitung hin zum Leder.
Die Kenntnis um den Einsatz von Tierhäuten als Schutz vor widrigen äußeren Bedingungen ist übrigens sehr alt. Ein Blick in die Schuhgeschichte klärt auf: Ebenso wie sich die klassischen Herrenschuhmodelle in ihrem Aufbau und der Machart seit dem 19. Jahrhundert kaum gewandelt haben, wird seit jeher nur Leder allerfeinster Qualität für die Herstellung hochwertiger Herrenschuhe eingesetzt. Um es auf die Dauer ansehnlich und haltbar zu machen, bedarf es einer sorgfältigen Pflege. Sie dagegen korrekt einzusetzen, bedarf es eines profunden Wissens der Etikette. Belohnt wird der Träger durch eine perfekte Passform, die nicht unerheblich für die Gesundheit der Füße ist.
Lederherstellung im Überblick:
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Rohhaut
Vor der Gerbung werden die abgezogenen Tierhäute von Haaren und Schmutz befreit. Gründlichkeit hat oberste Priorität. Nur die hochwertigsten Häute werden verarbeitet.
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Gerbung
Der wichtigste Prozess der Lederherstellung. Mittels chemischer Prozesse werden aus tierischen Rohhäuten haltbare, geschmeidige und hochwertigen Lederhäuten gewonnen.
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Zurichtung des Leders
Die finale Bearbeitung des Leders findet in der Zurichterei statt. Hier erhält es sein edles Aussehen und den typischen Geruch. Im Anschluss ist das Leder für die Fertigung von Schuhen bereit.
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Lederherstellung
Die Gewinnung von Leder ist ein jahrhundertealter Produktionsprozess, an dessen Ende aus tierischen Rohhäuten ein qualitativ hochwertiger Grundstoff für erstklassige Herrenschuhe entsteht.
Ledersorten im Überblick:
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Boxcalf
Ein Großteil hochwertiger Herrenschuhe wird aus den Häuten von Kälbern hergestellt. Boxcalf zeichnet sich vor allem durch seine Feinheit, Schmiegsamkeit und Maserung aus.
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Rindbox
Das mit am häufigsten verarbeitete Leder in der Herstellung von robusten Herrenschuhen stammt aus den Häuten von Rindern. Trotz massiger Struktur bleibt es stets biegsam.
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Cordovan
Dieses hochpreisige Leder, gewonnen aus den Häuten von Pferden, dessen Herstellung ein äußerst langwieriger Prozess ist, besticht durch purer Eleganz. An einem Budapester ganz besonders.
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Chevreau
Glatt, weich und geschmeidig kennzeichnet das aus der Haut von Ziegen gewonnene Leder. Das feine Narbenbild ist einzigartig. Beste Qualität hat es, wenn es von Häuten junger Zicklein stammt.
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Peccary
Strapazierfähig, formbeständig und günstig im Preis. Leder aus der Haut vom Schwein hat sich fest in der Herstellung von robustem Schuhwerk etabliert. Typisch ist sein Narbenbild.
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Krokodilleder
Krokodilleder ist äußerst kostspielig, aber auch dekorativ. Gewonnen wird es aus der Haut junger Krokodile. Als Oberleder ist es durch sein typisches Narbenbild ein wahrer Blickfang.
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Straußenleder
Gezüchtet auf den Farmen Südafrikas und Nordamerikas. Leder vom Strauss zählt zu den Exoten, erfreut sich jedoch zunehmender Beliebtheit dank seiner charakteristischen Noppen.
Titelbild: shutterstock // Nastyaofly
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