Schuhgrößen abseits der Norm

Schuhgrößen abseits der Norm

Hochwertiges Schuhwerk ist eine Disziplin für sich. Doch nicht jeder Fuß ist für Standardgrößen gemacht. Wir widmen uns Schuhträumen abseits der Norm und blicken auf berühmte Träger von Über- und Untergrößen zurück.

Über- und Untergößen bei Schuhen sind keine Seltenheit

Es gibt Menschen, die nicht nur sprichwörtlich auf großem Fuße leben. Oft vernachlässigt, bewegt sich die Schuhgröße vieler Herren außerhalb des Durchschnitts. Nun sind sehr große oder eher grazile Füße nichts Außergewöhnliches. Problematisch wird es erst dann, wenn der nächste Schuhkauf näher rückt. Häufig gestaltet sich die Suche nach einem Paar hochwertiger Schuhe als Nerven aufreibende Odyssee, bei der normale Schuhgeschäfte in puncto Über- oder Untergrößen schnell an ihre Grenzen stoßen.

Findet sich nach langen Mühen schließlich doch noch ein passendes Exemplar, glänzt es in der Regel mit lieblosem Design. Leider begnügen sich die Betroffenen allzu oft mit dem Spatz in der Hand. Andere beißen in den süß-sauren Apfel der Maßanfertigung, welche selbstredend ihren Preis fordert. Ein Teufelskreis, mit dem sich immer mehr Herren in regelmäßigen Abständen konfrontiert sehen. Dabei sind Schuhgrößen abseits der Norm längst keine moderne Erscheinung, sondern finden sich in Gesellschaft prominenter Vorgänger.

Von Regenten auf großem Fuße

Seinem Namen alle Ehre machte beispielsweise Karl der Große, welcher Füße von stolzen 32,4 Zentimetern Länge sein Eigen nannte – heute vergleichbar mit Schuhgröße 48. Doch anstatt sich Hohn und Spott seiner Untergebenen auszusetzen, machte Karl kurzerhand aus der Not eine Tugend, beziehungsweise eine kaiserliche Anordnung. Der Regent vereinheitliche das Messwesen und erklärte per Dekret die Einheit Fuß zur gültigen Maßeinheit. Als Grundlage nahm er kurzerhand seine eigene Schuhgröße. Noch bis in das Jahr 1795 galt der Fuß Karl des Großen als gültige Maßeinheit im metrischen System.

In der fränkischen Familiengeschichte fiel der Apfel wahrlich nicht weit vom Stamm, denn auch Mutter Bertrade ließ sich in puncto kuriose Fußformationen nicht lumpen. Ganz im Gegenteil: Kaiserin Mutter besaß nicht nur große Füße, sondern gleich zwei unterschiedlich lange Exemplare. Völlig zu Recht trug sie daher den Beinamen Berta mit dem großen Fuß. Im Laufe der Geschichte finden sich viele weitere Berühmtheiten mit Aufsehen erregenden Körpermaßen. Eine Schuhgröße von 48 erreichte unter anderem auch der französische General Charles de Gaulle. Doch selbst der sogenannte Riese mit den imposanten Füßen de Gaulle hätte zierlich gegen Jeison Rodrieguez gewirkt. Jeisons Füße hatten allein in den letzten Jahren unglaubliche 20 Schuhgrößen hinter sich gelassen und bislang Schuhgröße 69 erreicht.

Filigrane Füße für den Kaisertitel

Noch im alten Byzanz wäre Karl der Große mit seinen XXL-Tretern kaum bis in die monarchischen Kreise vorgedrungen. Die byzantinische Hochkultur ist heute nicht nur für ihre Luxusindustrien um Seide und Purpur oder eine Armada bekannt, welche das abendländische Mittelalter vollkommen in den Schatten stellte. De facto konnte am Hof von Byzanz jedes Mädchen von außerordentlichem Liebreiz zur Kaiserin gekrönt werden. Ausschlaggebend für den Titel war neben der Schönheit der Kandidatin vor allem die Größe der Füße. Je kleiner der Fuß, desto eher winkte der Thron. In einer bombastischen Zeremonie erhielt die Auserkorene mit den winzigen Füßen schließlich ein Paar geflügelter Schuhe in Purpur. Dieser Brauch wurde bis weit in das 11. Jahrhundert beibehalten.

Abseits der extremen Vorliebe für Lotusfüße im alten China, jene klein geschnürten Krüppelfüße, zeigen aktuelle Studien heute auch einen willkommenen Gegentrend. In Indonesien beispielsweise auf der Insel Sumatra, gelten nur Frauen mit einer ausgeprägten Fußlänge als potentielle Heiratskandidatinnen. Gleichwohl muss an dieser Stelle angemerkt werden, dass diese Vorliebe für große Frauenfüße größtenteils aus den klimatischen, geografischen und nicht zuletzt auch den vorherrschenden Rollenbildern resultieren mag.

Hochwertige Herrenschuhe in Über- und Untergrößen

Alle Schuhliebhaber, deren Füße sich wie ihre oben genannten Vorgänger abseits der Standardgrößen bewegen, können ihre Füße bei uns mit Schuhen in Über- und Untergrößen verwöhnen. Neben Durchschnittsgrößen finden sich in unserer Kollektion rahmengenähter Herrenschuhe auch Modelle in den Untergrößen 5-6,5 (38-40) und Übergrößen 12,5-14 (47-50). Wir wünschen viel Freude mit den großen und kleinen Schuhträumen.

Bild: Shutterstock // Dan Kosmayer

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