In der Antike waren rote Sandalen dem Kaiser vorbehalten

Die Antike war die erste Hochphase der Schuhentwicklung. Ob Sandale oder Opanke, Schuhe entwickelten sich frühzeitig zu einem Indikator des gesellschaftlichen Ranges.

Sandale der Antike

 

Die erste menschheitsgeschichtliche Blütezeit, die Antike, bescherte auch der Entwicklung von Schuhen eine frühe Hochphase. Sie wurden hier zum Allgemeingut, was Abbilder auf gefundenen Wand- und Tonmalereien beweisen. Berühmt ist die ägyptische Zehenstegsandale, die mit einem schräg über den Fußrücken laufenden Schaftriemen daherkam.

Gleichfalls von hoher Bedeutung war die römische Sandale, die sich durch eine Riemenbefestigung am Bein auszeichnete. Reichte die Schnürung bis unter das Kniegelenk, war die Rede von einer Stiefelsandale. Echte Stiefel kamen übrigens aus dem Orient (4. Jahrhundert) und waren anfangs nur den Männern vorbehalten, obwohl sonst die Modelle der Antike Unisex waren.

Nicht jeder durfte Schuhe tragen, allein der soziale Rang entschied

Interessanterweise waren Schuhe bereits in der Antike ein Indikator für den jeweiligen sozialen Stand, den der Träger in der Gesellschaft ein­nahm. Sandalen durften bei den Ägyptern lediglich Priester und der Pharao tragen. Im Griechenland der Antike unterschied sich der freie Bürger vom Sklaven durch den Besitz von Schuhen und im Römischen Reich war es allein dem Kaiser vorbehalten, rote Sandalen zu tragen. Ebenfalls war die Anzahl der Riemen an der Sandale festgelegt, um Aus­kunft über den militärischen Rang eines Legionärs zu geben. Je mehr Riemen vorhanden waren und je dünner die Sohle, desto höher fiel dieser aus.

Opanken und Bundschuhe dominierten Europa

Im keltischen Raum wurden Opanken bevorzugt. Darunter sind absatz­lose Schuhe zu verstehen, bei denen die hochgebogene Sohle mit einer schnabelförmig aufgesetzten Spitze an den Schaft geflochten wurde. Traditionell war sie das Schuhwerk der ländlichen Bevölkerung. Die Germanen und Franken, die ursprünglich mit primitiven Fußsäcken aus­kamen, die oft bis zum Knie reichten und aus ungegerbtem Fell waren, trugen etwa ab 500 v. Chr. Bundschuhe. Hierbei handelte es sich um einen Lederschuh, der mittels eines langen Riemens gebunden wurde.

Antike-Bundschuh

Blieben die frühen Formen der Schuhe über Jahrhunderte unverändert, gelangten ab dem 4. Jahrhundert verschiedene Stile der Mittelmeerländer nach Mitteleuropa.

Weitere Epochen der Schuhgeschichte

Titelbild: shutterstock // WH_Pics

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